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Caro-Schüler löchern Osnabrücker Bundestagsabgeordneten

Middelberg steht Rede und Antwort

 

[NOZ] Osnabrück. 35 Jahre nach seinem Abitur drückte der Osnabrücker Bundestagsabgeordnete Mathias Middelberg (CDU) am Dienstag wieder die Schulbank des Gymnasiums Carolinum. Der innenpolitische Sprecher der CDU-Fraktion stellte sich den Fragen eines Politik-Kurses zu aktuellen Themen.

 

Für Middelberg war es in gewisser Weise eine Reise in die Vergangenheit. "An diesen Raum habe ich eigentlich eher schlechte Erinnerungen. Hier musste ich Griechisch lernen", sagte der ehemalige Caro-Schüler. Das Aufeinandertreffen mit 13 Schülern eines Politikkurses der 12. Jahrgangsstufe sollte sich dann jedoch als durchaus positiv erweisen. 

 

Caro-Schüler haben am Dienstag mit dem Osnabrücker Bundestagsabgeordneten Mathias Middelberg diskutiert. Foto: André Havergo

 

Werbung für Aufarbeitung der Integrationsgeschichte

Der Osnabrücker Bundestagsabgeordnete ist seit dieser Legislaturperiode innenpolitischer Sprecher der CDU-Bundestagsfraktion. Die Caro-Schüler hatten sich daher vor allem auf Themen wie Migration und den Umgang mit Extremismus vorbereitet. Wie er reagieren würde, wenn ihm ein Mann sagte, dass Flüchtlinge die Ursache für alle großen aktuellen Probleme sind, wollte eine Schülerin wissen. "Ich würde versuchen, sachlich mit ihm zu diskutieren", entgegnete Middelberg. Der Christdemokrat warb für eine gründliche Analyse der Integrationsgeschichte in Deutschland. "Es ist in der Vergangenheit bestimmt nicht alles gut gelaufen. Für die Zukunft müssen wir herausfinden, was die Gründe dafür waren. Dass es auch Schwierigkeiten bei der Integration gibt, darf man nicht an die Seite wischen."

Masterplan Migration verteidigt

Mit Blick auf das Thema Flüchtlinge betonte Middelberg, dass es nötig sei, schnell Klarheit zu schaffen, ob jemand eine ernsthafte Bleibeperspektive in Deutschland habe oder eben nicht damit rechnen könne. Gleichzeitig müsse der Staat auch bei Abschiebungen zügiger handeln. Er verteidigte den Masterplan Migration von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU). "Erstmals sind in einem Papier Maßnahmen zu diesem umfassenden Themenkomplex zusammengefasst. Für einen ersten Aufschlag finde ich das Konzept nicht schlecht", antwortete der CDU-Mann auf die Frage eines Schülers.

Rechtsstaat soll zeigen, dass er funktioniert

Dass Middelberg als besonnener Politiker gilt, wurde beim Thema Chemnitz deutlich. Welchen Blick er auf die Geschehnisse der vergangenen Wochen habe, wollte ein Schüler wissen. "Der Rechtsstaat muss jetzt zeigen, dass er funktioniert. Es muss sorgfältig ermittelt werden und gegebenenfalls müssen angemessene Strafen verhängt werden", sagte der Osnabrücker. Zu trennen sei dabei jedoch zwischen Menschen, die ihrer Meinung Luft machen wollen und denen, die sich außerhalb der Rechtsstaatlichkeit bewegten.

 

Sollte die AfD vom Verfassungsschutz beobachtet werden? Middelberg verspricht sich davon nicht viel. "Ich bin eher dafür, sich politisch mit der AfD auseinanderzusetzen und sie zu entlarven. Bei genauerer Betrachtung hat sie nämlich auf die dringenden Fragen der heutigen Zeit keinerlei Antworten. Sie bietet einfach keine Lösungen an", sagte Middelberg. 

Fokus auf globale Themen

Eine klare Meinung hat der CDU-Politiker zum Streit um Verfassungsschutzpräsident Maaßen. "Die Vorwürfe gegen ihn sind für mich nicht so schwerwiegend, dass er unbedingt entlassen werden müsste." Vielmehr lenkte Middelberg den Blick der Schüler auf andere Themen. "Das Schicksal unseres Landes wird sich nicht an der Personalie Maaßen entscheiden. Wir haben viel wichtigere Themen, um die wir uns kümmern müssen", so der Bundestagsabgeordnete. Für ihn zählen die Verteidigung der demokratischen Werte in der Welt dazu, außerdem Themen der Globalisierung und der Digitalisierung.

 

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung
Autor: Sebastian Philipp

 


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19.09.2018 Kategorie: Aktuelles Erstellt von: superadmin