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Unterwegs zur „Besten Klasse Deutschlands“

Wie viele bereits wissen, hat sich die 7L1 im letzten Schuljahr für die beliebte Quiz-Reihe „Die beste Klasse Deutschlands“ qualifiziert, die jährlich vom KiKA-Sender, dem Kinderkanal von ARD und ZDF, ausgestrahlt wird. Über 1400 Schulklassen aus allen Bundesländern hatten sich beworben, 32 wurden ausgewählt: Die 7L1 war dabei.

 

Voraussetzung für die Teilnahme am Bewerbungsverfahren war ein origineller, möglichst einfallsreicher Beitrag. Die Klasse entschied sich für ein Video, das die Gründung des Carolinums durch Karl den Großen thematisiert. Der Film, in erweiterter und überarbeiteter Fassung mittlerweile auf unserer Homepage, wurde während der Projekttage kurz vor den Sommerferien 2015 gedreht und unter fachmännischer Beratung im Medienzentrum Osnabrück fertiggestellt. Die ganze Klasse war mit Feuereifer dabei. Dennoch sind einige Einzelleistungen hervorzuheben, insbesondere das beeindruckende Drehbuch, das von Isabell Krämer und Elisabeth Saffer stammt. Die Hauptrollen wurden von Katharina Grünberg (Karl) und Emma Dierker (Hilde) gespielt, die übrigen Rollen von Lukas Wagner (Fahnenträger), Charlotte Schöning (Pferdeknecht), Thies Irmer (Kind I), Lennard Reetz (Kind II) und Celina Flach (Köchin). Andere übernahmen die Führung der beiden Handpuppen, die als Moderatoren dienten und denen Laurenz Meyer und Moises Santelises beim Synchronisieren charakteristische Stimmen verliehen; Fritz Andrä betätigte die Kamera.

 


Kurz vor Weihnachten 2015 erhielten die Schülerinnen und Schüler die Zusage der KiKA-Jury. Es folgten erste Gespräche und Drehversuche, die der Kontaktaufnahme dienten und noch in der Schule stattfanden. Am 9. Februar war es dann so weit. In aller Herrgottsfrühe trafen wir uns vor der Schule und machten uns noch im Dunkeln mit dem Bus auf den Weg zu den Medienparks Hürth in der Nähe von Köln. Auf dem weitläufigen Gelände angekommen, staunten wir nicht schlecht. Die Fernsehstudios befanden sich in einem grauen, völlig unscheinbaren Gebäude mit Gittern vor den Fenstern, umgeben von Maschendrahtzäunen und Stacheldrahtrollen. Wo waren wir denn hier gelandet? Wie sich rasch herausstellte, hatte jedoch alles seine Richtigkeit. Das Ganze diente als Setting der Fernsehserie „Hinter Gittern - Der Frauenknast“; selbst die Toilette war durch Gefängnistüren mehrfach gesichert. Schon beim zweiten Köln-Besuch nahmen wir das befremdliche Ambiente kaum mehr wahr. Stattdessen überraschte uns immer wieder die gute Organisation. Überall liefen Leute mit Head-Set und Klemmblock herum, die lautlosen Instruktionen folgten und die einzelnen Kontrahentenklassen mittels ihres Equipments sicher von Ort zu Ort navigierten. Im Studio, einem abgedunkelten Raum mit flimmernden Bildschirmen und einer Unzahl von Scheinwerfern, die an Gestellen von verwirrender Komplexität befestigt waren und die zentrale Bühne von allen Seiten in einen künstlich aufgehellten Hochglanzbereich verwandelten, brachten uns daher nicht einmal die leicht schwankenden Kulissenwände aus der Fassung. Irritierender schon: die Kameras, die sich mit ihren langen Schwenkarmen wie gigantische Urtiere aus der Vorzeit näherten, dann langsam im Dunkel verschwanden, um ganz plötzlich wieder aufzutauchen.


In der Quiz-Show selbst ging es vor allem um ein möglichst breit gefächertes Allgemeinwissen. Moderator Malte Arkona, mit seiner flotten Frisur ein Günther Jauch fürs Junior-Publikum, immer spritzig und bester Laune, konfrontierte die unterschiedlichen Schülergruppen mit ungewöhnlichen Experimenten und kniffligen Fragen aus allen nur denkbaren Fachgebieten, den Naturwissenschaften und Sprachen, der Geschichte, Musik oder Kunst, die nicht nur die Schülerinnen und Schüler ins Schwitzen brachten, sondern auch manchen Lehrer. Für jede richtige Antwort gab es einen Punkt, der aber nur dann auf das Klassenkonto gelangte, wenn auch die Kinder aus der ersten Reihe, in unserem Fall Katharina und Fritz, die Fragen richtig beantworteten. Kaum war der Dreh beendet, begann für die Schülerinnen und Schüler der zweite Teil der Veranstaltung: die Autogrammjagd. Dabei ging es nicht nur um Malte Arkona, sondern auch um eine ganze Reihe prominenter Gäste: Ralph Caspers und Jeannine Michaelsen, die YouTuber Phil Laude und Yoyce Ilg, die Mitglieder der Band „Silbermond“ oder den Bayern-Star Thomas Müller.


Bei all dem Trubel trat ein, was kaum jemand für möglich gehalten hatte: Die 7L1 behauptete sich souverän gegen Konkurrenzklassen aus dem ganzen Bundesgebiet. Plötzlich stand sie in der Endrunde und durfte, wie die anderen Siegerklassen auch, beim letzten Drehtag zum Anfeuern eine Parallelklasse mitbringen, sodass am 2. März in dem verdunkelten Studio mit den verdächtig wankenden Kulissen mitsamt den 120 Produktionsmitarbeitern, den Technikern, Kameraleuten, Journalisten, Lehrern und Busfahrern an die 400 Personen zusammenkamen. Hier allerdings, daran konnte auch die lauthals jubelnde, lebhaft ihre Plakate schwenkende 7S1 von Frau Kröner-Kohsiek nichts mehr ändern, war die Luft dann raus. Das Einzige, was von diesem letzten Drehtag nachhaltig in Erinnerung bleibt, ist die bei aller Enttäuschung über den verpassten Platz auf dem Siegerpodest allenthalben spürbare Erleichterung, dass nun alles geschafft war - eine Erleichterung, die sich während der dreistündigen Rückreise aus Köln in einer kreischend ausgelassenen Stimmung Luft machte; Herr Hausfeld von der „Neuen Osnabrücker Zeitung“, der uns den ganzen Tag über begleitet hatte, war einigermaßen beeindruckt von dem Lärm, den zwei freudig erregte Schulklassen veranstalten können.

 

Ganz erfolglos war das Fernsehabenteuer für die Schülerinnen und Schüler der 7L1 indessen nicht. Der Hauptpreis, eine Klassenfahrt in die portugiesische Metropole Lissabon, wurde zwar nicht erlangt, mit leeren Händen kamen sie aber auch nicht zurück: Die Preisgelder aus Vorrunde (300 Euro), Wochenfinale (400 Euro) und Endrunde (1000 Euro) ergaben für die Klassenkasse eine recht beachtliche Summe. Hinzu kam der nun einsetzende Fernsehruhm - nicht unerwartet zwar, jetzt, da er tatsächlich eintrat, aber doch irgendwie überraschend. Er begann mit der Ausstrahlung der einzelnen Quiz-Sendungen, die sich vier Wochen lang bis Pfingsten hinzog, zunächst im KiKA, dann beim sogenannten „Superfinale“ ganz prominent sogar im Ersten. Es folgten kleinere Nachrichtenbeiträge der örtlichen Stadtteilblätter, große und gewichtige Artikel in der „Neuen Osnabrücker Zeitung“, selbst anerkennende Erwähnungen überregionaler Organe, dann natürlich die zahllosen Ankündigungen in den Fernsehzeitschriften und überdies in den Werbestreifen der einzelnen Sendungen, die Ausschnitte und Interviews zeigten und allen das wohlig kribbelnde Gefühl vermittelten, langsam und unvermeidlich in jenen Prominentenstatus aufzusteigen, der von Malte Arkona und seinen Mitstreitern so überzeugend verkörpert wird.

 

Auch wenn der medial inszenierte Zauber die Berührung mit der Lebenswirklichkeit nicht immer vertrug, der errungene Lorbeer bald schon wieder verblasste und allenthalben eine gewisse Ernüchterung einkehrte, bleibt im Rückblick für alle Beteiligten eines doch völlig klar: Das ganzeUnternehmen mitsamt dem vorab gedrehten Bewerbungsfilm sowie den Fahrten nach Köln, den Auftritten vor den Kameras, den siegreichen und weniger siegreichen Klassenduellen, mit all diesen tausend neuen Eindrücken und Erfahrungen, die der schulische Alltag normalerweise nicht bietet, war eine tolle Sache - und wir waren dabei!

 

Pascal Martin

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06.11.2016 Kategorie: Aktuelles Erstellt von: superadmin